Orientierungsstufe

Die schulartenunabhängige Orientierungsstufe umfasst die Jahrgangsstufen 5 und 6. Sie ist das Bindeglied zwischen der Grundschule und den nachfolgenden Bildungsgängen Regionale Schule bzw. Gymnasium. 

In der Orientierungsstufe soll durch eine intensive Beratung der Erziehungsberechtigten und der Schüler die Entscheidung für die Wahl der nachfolgenden Bildungsgänge nach Jahrgangsstufe 6 erleichtert werden. Deshalb bilden die Jahrgangsstufen 5 und 6 eine Phase besonderer Beobachtung, leistungs- und persönlichkeitsbezogener Förderung und Orientierung.

Ziele und Aufgaben der Orientierungsstufe bestehen darin, die Lerninhalte und Lernformen der Grundschule aufzugreifen und altersgerecht weiter zu entwickeln, die Schüler an neue Lerninhalte und Arbeitsweisen heranzuführen und auf die Anforderungen der nachfolgenden Bildungsgänge vorzubereiten. Lernangebote und Lernanforderungen werden im Rahmen der pädagogischen Förderung differenziert gestaltet, um den unterschiedlichen Begabungen, Lernvoraussetzungen und dem unterschiedlichen Lernverhalten der Schüler gerecht zu werden.

Die Schülerinnen und Schüler werden in der Orientierungsstufe in den Fachunterricht eingeführt. Neben den aus der Grundschule bekannten Fächern stehen mit Biologie erstmals eine Naturwissenschaft und Geografie eine Gesellschaftswissenschaft auf dem Stundenplan der 5. Klassen. In Informatik und Medienbildung werden die Kinder ab Klassenstufe 5 zunehmend auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet. In der Klassenstufe 6 folgen die Naturwissenschaft Physik sowie die Gesellschaftswissenschaft Geschichte. Dabei ist im Fachunterricht analytisches und abstrahierendes Denken zu entwickeln und den Erwerb und die Weiterentwicklung von Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen zu fördern.

Die an der Grundschule früh einsetzende erste Fremdsprache Englisch wird systematisch fortgeführt, damit die Schülerinnen und Schüler die Anforderungen der nachfolgenden Bildungsgänge erfüllen können.

Der Beginn der Orientierungsstufe stellt für zahlreiche Mädchen und Jungen einen gravierenden Einschnitt dar, da er mit einem Schulwechsel und zumeist auch Ortswechsel verbunden ist. Diesen Übergang wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern so angenehm und unkompliziert wie möglich gestalten. Deshalb streben wir bereits bei der Bildung der Klassen an, dass nach dem Prinzip des längeren gemeinsamen Lernens Schülerinnen und Schüler aus derselben Grundschule auch zukünftig in der Orientierungsstufe möglichst gemeinsam in einer Klasse lernen können. 

Die 5. Klasse beginnt dabei mit einer Einführungswoche zum Kennenlernen des Schulzentrums, der neuen Klassenräume und der Mitschüler. In dieser Woche finden ein Methodentraining, eine Schulrallye, der Besuch der Festung und pädagogische Kennenlernspiele statt. Die Schulsozialarbeiterin stellt sich vor. 

Die fünften Klassen haben an unserem Schulzentrum einen eigenen Bereich für ihre Klassen- und Gruppenräume sowie einen eigenen Schulhof mit Bolzplatz, um dem altersgerechten Bewegungsdrang nachzukommen. Unweit befindet sich die Mensa, in der die Schüler ein Mittagessen einnehmen können. Wöchentlich ist der Morgenkreis ein fester Bestandteil geworden, um Montag früh gemeinsam in die neue Schulwoche zu starten.

Mit Beginn der 6. Klasse wechseln die Schüler in das Stammgebäude der Regionalen Schule. In dieser Jahrgangsstufe wird durch die Fachlehrer zum Halbjahr eine Schullaufbahnempfehlung für jeden Schüler erarbeitet und mit den Eltern besprochen. Danach entscheiden die Eltern über den weiterführenden Bildungsweg ihres Kindes an der Regionalen Schule oder am Gymnasium. Als besonderer Höhepunkt steht in Klasse 6 eine Klassenfahrt im Frühjahr in den Harz auf dem Programm.

Im Rahmen der Ganztagsschule werden den Schülerinnen und Schülern der Orientierungsstufe verschiedene Förderkurse und Arbeitsgemeinschaften zur Wahl angeboten. Mit fachlicher Unterstützung der Universität Rostock werden wir jahrgangsübergreifend vor allem am Schwerpunkt „Förderung der Lese- und Textverständniskompetenz“ arbeiten. Dabei wählen alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen zu Beginn des Schuljahres einen von zehn ganz unterschiedlichen Kursen, die ihnen vorgestellt werden. Vor allem die persönlichen Interessen sollen bei der Bewerbung um den Kurs eine Rolle spielen. Die Kurse werden jahrgangs- und klassenübergreifend gebildet. Es soll der Ressource mehr Gewicht verliehen werden, dass Kinder unterschiedlicher Jahrgangsstufen sehr gut voneinander und miteinander lernen können, wenn sie sich im selben Interessengebiet bewegen.  

Trotz Ganztagsschulangeboten möchten wir aber auch, dass unsere Schülerinnen und Schüler sich in den örtlichen Vereinen und Verbänden engagieren und auch dafür noch die notwendige Zeit haben. Deswegen konnten wir zahlreiche Vereine und Verbände der Umgebung als Kooperationspartner im Ganztagsbereich gewinnen. Auf Antrag der Eltern können somit auch bestimmte eigene Aktivitäten wie Musikschule, Freiwillige Feuerwehr oder Sportarten mit Wettkampfcharakter anerkannt werden.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden viele interessante Projekte durchgeführt: 

Besuch der Schmölener Dünen, der Stadtbibliothek, eines landwirtschaftlichen Betriebs, des Archäologischen Museums in Hitzacker, der Zooschule. Dazu gehören auch Theaterbesuche und Sportfeste, ein Out-Door-Camp und das Projekt „Snake“ zur Stressbewältigung mit der Schulsozialarbeiterin. Darüber hinaus beteiligen sich die Schüler der Orientierungsstufe auch an vielen Wettbewerben: Informatik-Biber-Wettbewerb, Mathematikolympiade, Vorlesewettbewerb, sportlichste Klasse, Crosslauf, Fußballmeisterschaft.